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Interview mit Ines Thoma

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Ein Interview mit Ines Thoma lassen wir uns von Outdoormind nicht entgehen.

Ines Thoma gehört zu den konditionell stärksten und schnellsten Frauen im Enduro-Fahren. Ihre Erfolge, besonders im letzten Jahr, sprechen für sich: Platz eins beim Specialized Enduro Ride in Willingen, Sieg bei drei Etappen der Specialized Enduro Series, Platz eins beim Dakine Trailfox in Flims und vieles mehr. Im Folgenden erfahren wir mehr über die leidenschaftliche Bikerin.

CANYON_ENDURO_TEAM_Ines Thoma

(c) Markus Greber

Ines, wer dich noch nicht kennt: Erzähl uns kurz, wie du zum Bikesport gekommen bist und wieso du daran festgehalten hast?

Als Allgäuerin bin ich schon mit 5 Jahren Kinder Skirennen gefahren. Unser Trainer war der Meinung, wir sollten auch im Sommer einen Ausgleichssport machen, so bin ich meine ersten Radrennen gefahren. Nach über 10 Jahren musste ich dann 2008 verletzungsbedingt mit Cross Country Rennen aufhören und bin Peu-à-Peu ins Enduro gerutscht. Anfangs einfach rein zum Vergnügen mit 3/4 Rennen pro Saison und dem naiven Glauben, dass ich mit dem Leistungssport, wie zu CC Zeiten, abgeschlossen hätte und mich nun aufs Studium konzentriere. Seit letzter Saison ist aus den wenigen Rennen nun die Teilnahme an der World Series geworden, ich kann es einfach nicht lassen ;). Warum ich daran festhalte? Es ist der beste Sport der Welt :).

 

Du gehörst zu den schnellsten Enduro-Fahrerinnen in Deutschland. Wie klingt das für dich? Ist das noch zu toppen bzw. was ist dein Ziel?

Das macht mich natürlich schon stolz, vor allem da ich mich noch immer am Anfang und in der Lernphase des Enduro Sports sehe. Trotzdem gibt es in der World Series Fahrerinnen, die sich noch auf einem vollkommen anderen Niveau befinden. Tracy Moseley oder Ann Carolin Chausson, Ziele können nicht hoch genug sein...

 

Rennen wie die Bike-Attack in der Lenzerheide, Megavalanche in Alpe d`Huez, der Trailfox in Flims/Laax und die Enduro Series standen und stehen auf deinem Programm. Was kommt als Nächstes? Was steht noch aus?

Derzeit befinde ich mich auf einem USA/ Kanada Trip mit den beiden EWS (Enduro World Series) Rennen in Winterpark CO und Whistler BC. Ende August dann #6 der EWS in Val d'Isère. Im September werde ich von Zuhause aus das 3-Länder-Enduro am Reschen und die Ischgl Overmountain Challenge bestreiten. Im Oktober dann, die jeweiligen Finalrennen der Specialized Sram Enduro Series in Flims/ Laax und der EWS in Finale Ligure. Eventuell bildet das Megavalanche Race auf La Réunion den krönenden Abschluss einer, bis dato, super spaßigen Saison. Ist also noch nicht vorbei :)

 

Du bist nicht hauptberuflich Profi-Bikerin, sondern hast nebenbei auch noch einen ganz normalen Job. Was machst du beruflich?

Ich habe die letzten 4,5 Jahre, seit dem Abi, Grundschullehramt studiert und von Januar bis Mai mein Staatsexamen gemacht - und Gott sei Dank (weiß ich seit 2 Wochen) gut bestanden. Jetzt nehme ich mir auf jeden Fall einmal 1 Jahr Zeit fürs Biken und beginne mein Referendariat noch nicht diesen September. Zum ersten Mal in meinen Leben habe ich so die einmalige Chance, mich aufs Training und Rennenfahren zu konzentrieren. Bin sehr gespannt darauf und freue mich total!

 

Dein Sponsor ist Canyon und neuerdings gibt es auch ein neugegründestes Enduro-Team, in dem du mitfährst. Was macht ein guter Sponsor und vor allem ein gutes Bike für dich aus?

Ein gutes Team ist sehr facettenreich: zunächst einmal ist das gesamte Team nur so gut wie seine Mitglieder. Egal ob Teamchef, Mechaniker oder Fahrer, jeder hat wichtige Aufgaben zu erfüllen. Wenn die Organisation nicht stimmt oder das Bike nicht funktioniert, helfen auch schnelle Beine nicht viel. Die Zusammenarbeit mit den Sponsoren ist ebenso wichtig. Diese bringen Material und Geld ins Team, wollen aber Gegenleistungen z.B. in Form von Feedback und Medienwirksamkeit, was wieder organisiert sein muss. Bzgl. Material sind viele Dinge sehr wichtig. Zum Beispiel sollte das Bike auf jedem Terrain funktionieren. Endurostrecken sind sehr vielfältig, technisch sehr anspruchsvolle Downhillpassagen wechseln sich mit kupierten Trails und steilen Anstiegen ab. Die Bikes müssen also Allroundtalente sein. Canyon ist mit dem Strive sehr gut aufgestellt, es ist pedalierstark, trotz sehr guter Downhilleigenschaften.

 

Canyon Factory Enduro Team Ines Thoma

(c) Markus Greber

Canyon Factory Enduro Team

(c) Markus Greber

CANYON_ENDURO_TEAM Ines Thoma

(c) Markus Greber

 

Noch ein paar Fragen, die wir gerne stellen. Was ist dein Hot Spot zum Biken im Sommer und im Winter?

Ich liebe das Vinschgau in Südtirol, gerade im Frühjahr und Herbst wenn die Trails nicht überlaufen sind. Im Winter war ich die letzten Jahre im Allgäu auf Langlauf-, Alpin- und Tourenski unterwegs, dem Bike habe ich einen Winterschlaf gegönnt. Dieses Jahr träume ich von einem längeren Aufenthalt in wärmeren Gefilden, um schon sehr früh Bike km zu sammeln und neue Trails zu entdecken. Mal sehen wo es mich hinverschlägt.

 

Legst du Wert auf frauenspezifische Produkte? Wenn ja, was nutzt du häufig und was vermisst du vielleicht noch?

Da ich mit 176cm nicht besonders klein bin, habe ich am Bike noch keine frauenspezifisch Parts vermisst. Klar sollte die Kleidung anders geschnitten sein als bei Männern aber designtechnisch bin ich im Team eindeutig in der Unterzahl, um Blümchenwünsche durchzusetzen ;)

 

Wie sieht eine "normale" Woche bei dir aus? Wie häufig, wie und mit wem trainierst du?

"Normal" ist im Sommer selten. In den Wochen ohne Rennen wechseln sich Termine und Pflichten, Zeit mit Freunden und Training ab. Zuhause sammle ich Grundlagen Ausdauer, häufig auch mal auf dem Rennrad. Je nach Lust und Zeit alleine oder mit Freunden aus dem Allgäu. Auf Rennen besteht der Großteil des Trainings, je nach Rennformat, auf den Rennstrecken selbst oder im Gelände rund um die Strecken. Hier fahre ich wesentlich mehr Tiefenmeter als Zuhause, oft auch im Bikepark. Wir biken hier zusammen mit dem Team oder mit befreundeten Fahrern des Endurozirkus. Ist schon alles wie eine große Familie :)

 

Was möchtest du sonst noch loswerden?

Hmmm vielleicht einen Witz oder eine Lebensweisheit? Heute werde ich 24, wahrscheinlich zu jung für philosophische Gedanken. Vielleicht möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich unterstützen und mir mein Leben und diesen geilen Sport ermöglichen. *thx*

 

Na, dann alles Gute (nachträglich) und vielen Dank für deine Antworten! 

Mehr Informationen zu Ines Thoma und Canyon findet ihr hier.

Mehr zum Canyon Factory Enduro Team gibt es hier.

Weitere spannende Interviews mit Persönlicheiten aus der Outdoor Branche gibt es bei uns unter der Rubrik PEOPLE.

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